[Lady Diamond 1] Kapitel 19

Sie wacht auf“, rief Sir Acidum.
„Wie kann das sein?“, wunderte sich Sir Nix.
„Sie scheint zäher zu sein als angenommen“, erklärte Sir Venenum.
„Dann sollten wir noch eines draufsetzen“, sprach Sir Somnum.
„Nein!“, schrie Lady Diamond. Mit aller Kraft erhob sie sich vom Boden. Ihr hatte man ganz schön zugesetzt. Überall hatte sie Schrammen und kleine Wunden. Aber sie wollte nicht aufgeben.
„Eisstrahl!“, rief der Ritter in der dunkelblauen Rüstung und schoss seine Eiseskälte auf sie.
Doch die Kämpferin wollte sich nicht noch einmal treffen lassen und sprang mit letzter Energie zur Seite.
„Das hätte ich nicht erwartet“, kommentierte Sir Venenum. „Sie hat ja tatsächlich Mumm.“
„Das wird ihr aber nichts bringen“, sagte Sir Somnum. „Schockstarre!“
„Diesmal nicht!“, wehrte sich Lady Diamond und wich auch diesem Angriff gekonnt aus.
„Was?“, wunderte sich der Schattenritter.
„Diamantensplitter!“, rief Lady Diamond nun und schoss ihre volle Stärke auf Sir Venenum. Und sie traf. Er keuchte vor Schmerz.
„Du wagst es?“, schrie er keuchend. Man sah ihm seine Wut an.
Sir Somnum lachte los:
„Da hat sie dich wohl kalt erwischt.“

Lady Diamond spürte, dass ihre Anstrengungen vergebens waren. Gegen diese Schattenritter war sie ein kleines Licht. Sie hatte dem einen nur ein paar Kratzer zugefügt. Damit konnte sie nichts anrichten.
Zweifle nicht!, sprach eine innere Stimme zu ihr. Sie wusste, dass die Hüterin der magischen Edelsteine aus ihr sprach. Und sie wollte nicht zweifeln. Sie ballte die Fäuste und schloss die Augen.
Magischer Diamant, schenk mir deine unbezwingbare Kraft! Ich brauche deine Energie!
Da leuchtete ihr Körper los.
„Was passiert mit ihr?“, wollte Sir Nix wissen.
Sir Acidum wollte es nicht drauf ankommen lassen und daher ging er erneut zum Angriff über:
„Säureregen!“
Doch Lady Diamond hob ihre Hände schützend vor sich und der Regen prallte an ihr ab.
Ungläubig riss der Schattenritter seine Augen auf.
Das ist nicht möglich, dachte er.
„Die Kräfte des magischen Diamanten sind unbezwingbar. Damit bin auch ich nicht so einfach kleinzukriegen. Ich werde es euch jetzt beweisen. Seit gewarnt! Ich bin Lady Diamond!“
„Was?“, fluchte Sir Venenum. „Sie besitzt den magischen Diamanten?“ Er war völlig perplex.
Dann begann sich die Kämpferin der Reinheit zu drehen. Wie ein Kreisel drehte sie sich um sich selbst und wurde dabei immer schneller.
„Was macht sie da?“, schrie Sir Somnum.
Doch dann passierte es. Lady Diamond rief zum wiederholten Male:
„Diamantensplitter!“
Und diesmal flogen die messerscharfen Mini-Geschosse in alle Richtungen von ihr ab. Die Ritter, die um sie herum standen wurden alle mit einer derartigen Wucht getroffen, dass sie zu Boden gerissen wurden.
„Wie ist das möglich?“, stöhnte Sir Nix.
„Schattenritter, lasst uns zurückziehen!“, schlug Sir Acidum vor. „Das nächste Mal sind wir besser vorbereitet und erledigen sie.“
Die anderen Männer nickten, erhoben sich mit letzter Kraft und sausten durch die Luft davon. Lady Diamond blieb allein zurück. Doch dieses Mal fühlte sie sich gestärkt. Sie spürte eine unermessliche Kraft in sich, mit der sie hätte weiterkämpfen können. Nun hatte sie keine Angst mehr von diesem Bösewichten.
Danke, Hüterin der magischen Edelsteine!