„Sie
wacht auf“, rief Sir Acidum.
„Wie kann das sein?“, wunderte
sich Sir Nix.
„Sie scheint zäher zu sein als
angenommen“, erklärte Sir Venenum.
„Dann sollten wir noch eines
draufsetzen“, sprach Sir Somnum.
„Nein!“, schrie Lady Diamond. Mit
aller Kraft erhob sie sich vom Boden. Ihr hatte man ganz schön
zugesetzt. Überall hatte sie Schrammen und kleine Wunden. Aber sie
wollte nicht aufgeben.
„Eisstrahl!“, rief der Ritter in
der dunkelblauen Rüstung und schoss seine Eiseskälte auf sie.
Doch die Kämpferin wollte sich nicht
noch einmal treffen lassen und sprang mit letzter Energie zur Seite.
„Das hätte ich nicht erwartet“,
kommentierte Sir Venenum. „Sie hat ja tatsächlich Mumm.“
„Das wird ihr aber nichts bringen“,
sagte Sir Somnum. „Schockstarre!“
„Diesmal nicht!“, wehrte sich
Lady Diamond und wich auch diesem Angriff gekonnt aus.
„Was?“, wunderte sich der
Schattenritter.
„Diamantensplitter!“, rief Lady
Diamond nun und schoss ihre volle Stärke auf Sir Venenum. Und sie
traf. Er keuchte vor Schmerz.
„Du wagst es?“, schrie er
keuchend. Man sah ihm seine Wut an.
Sir Somnum lachte los:
„Da hat sie dich wohl kalt
erwischt.“
Lady Diamond spürte, dass ihre
Anstrengungen vergebens waren. Gegen diese Schattenritter war sie ein
kleines Licht. Sie hatte dem einen nur ein paar Kratzer zugefügt.
Damit konnte sie nichts anrichten.
Zweifle
nicht!,
sprach eine innere Stimme zu ihr. Sie wusste, dass die Hüterin der
magischen Edelsteine aus ihr sprach. Und sie wollte nicht zweifeln.
Sie ballte die Fäuste und schloss die Augen.
Magischer
Diamant, schenk mir deine unbezwingbare Kraft!
Ich
brauche deine Energie!
Da leuchtete ihr Körper los.
„Was passiert mit ihr?“, wollte
Sir Nix wissen.
Sir Acidum wollte es nicht drauf
ankommen lassen und daher ging er erneut zum Angriff über:
„Säureregen!“
Doch Lady Diamond hob ihre Hände
schützend vor sich und der Regen prallte an ihr ab.
Ungläubig riss der Schattenritter
seine Augen auf.
Das
ist nicht möglich,
dachte er.
„Die Kräfte des magischen
Diamanten sind unbezwingbar. Damit bin auch ich nicht so einfach
kleinzukriegen. Ich werde es euch jetzt beweisen. Seit gewarnt! Ich
bin Lady Diamond!“
„Was?“, fluchte Sir Venenum. „Sie
besitzt den magischen Diamanten?“ Er war völlig perplex.
Dann begann sich die Kämpferin der
Reinheit zu drehen. Wie ein Kreisel drehte sie sich um sich selbst
und wurde dabei immer schneller.
„Was macht sie da?“, schrie Sir
Somnum.
Doch dann passierte es. Lady Diamond
rief zum wiederholten Male:
„Diamantensplitter!“
Und diesmal flogen die messerscharfen
Mini-Geschosse in alle Richtungen von ihr ab. Die Ritter, die um sie
herum standen wurden alle mit einer derartigen Wucht getroffen, dass
sie zu Boden gerissen wurden.
„Wie ist das möglich?“, stöhnte
Sir Nix.
„Schattenritter, lasst uns
zurückziehen!“, schlug Sir Acidum vor. „Das nächste Mal sind
wir besser vorbereitet und erledigen sie.“
Die anderen Männer nickten, erhoben
sich mit letzter Kraft und sausten durch die Luft davon. Lady Diamond
blieb allein zurück. Doch dieses Mal fühlte sie sich gestärkt. Sie
spürte eine unermessliche Kraft in sich, mit der sie hätte
weiterkämpfen können. Nun hatte sie keine Angst mehr von diesem
Bösewichten.
Danke,
Hüterin der magischen Edelsteine!