[Lady Diamond 1] Kapitel 18

Bin ich tot?
Für sie fühlte es sich so an, als würde sie in der Luft schweben. Eine Wärme durchflutete sie. Sie hatte Angst, die Augen zu öffnen, da sie nicht wusste, was sie erwartete. Als sie es dann endlich tat, sah sie einen weißen Nebel um sich herum. Sie war nicht mehr im Park und auch die Schattenritter waren nicht mehr da.
„Wo bin ich?“, fragte sie in das Nichts hinein.
Da erschien eine ihr bereits bekannte Erscheinung aus weißem Licht vor ihr.
„Hallo, Lorena“, sprach sie sanftmütig.
„Bin ich tot?“, platzte es aus der Schülerin heraus.
„Nein“, sagte die Stimme. „Du bist in einer Art Tiefschlaf. Ich rede aus deinem Innern zu dir und möchte dir heute meine Geschichte erzählen.“
„Wer bist du?“, hakte Lorena nach.
„Ich bin die Hüterin der magischen Edelsteine und komme von sehr weit her. Die magischen Edelsteine haben sehr viel Macht und ich habe dafür gesorgt, dass diese Kräfte nicht in die falschen Hände geriet. Und falls eine böse Macht das Universum bedrohte, nutzte ich die Kräfte, um sie zu vertreiben.“

„Und was ist dann passiert?“, wollte Lorena unbedingt wissen.
„Eines Tages tauchte König Umbra auf. Er zog als Zerstörer durch verschiedene Welten und gewann immer mehr an Macht. Diese bezieht er aus der Dunkelheit und dem Hass, die es leider überall gibt. Ich stellte mich ihm in den Weg und es kam zum Kampf. Ich zögerte, die Kräfte der Edelsteine einzusetzen, weil diese Macht zerstörerisch sein kann. Also nutze ich nur den stärksten der magischen Edelsteine – den Diamanten. Damit konnte ich den bösen König auch in Schach halten und schließlich sehr stark schwächen. Leider wurde ich selbst ebenfalls fast tödlich verletzt. In allerletzter Minute schoss ich die magischen Edelsteine durchs Weltall, damit König Umbra sie nicht in die Finger kriegte. Ich selbst schloss meinen Geist in den magischen Diamanten ein.“
„Und nun landete der Diamant hier auf der Erde“, stellte die Fünfzehnjährige fest.
„Richtig“, bestätigte die Lichtgestalt. „Er wurde sogar von deiner reinen Seele und deinem guten Herzen angezogen, sodass er in deinen Körper gesogen wurde. Deshalb ist mein Geist auch bei dir.“
„Jetzt verstehe ich es.“
Die Lichtgstalt nickte und fuhr fort:
„Leider ist König Umbra nun auch hier auf der Erde aufgetaucht und er ist hinter den magischen Edelsteinen her. Du bist nun die Hüterin des magischen Diamanten und musst verhindern, dass er ihn in die Hände kriegt. Du bist Lady Diamond.“
„Das weiß ich ja schon. Aber wie soll ich es nur schaffen, wenn ich nicht mal gegen diese Ritter ankommen kann? So stark bin ich nicht“, zweifelte Lorena.
„Du musst an dich und an die Kräfte des magischen Diamanten glauben. Er ist das Symbol der Reinheit und seine Kräfte sind unbezwingbar. Wenn du dir das bewusst machst, kannst du alles schaffen. Glaub an dich, Lorena.“
„Ich weiß nicht...“, zögerte sie.
„Begreife seine Kräfte und nutze sie. Du schaffst das! Schlage sie in die Flucht, Lady Diamond! Ich glaube an dich!“
Und dann verpuffte die Lichtgestalt und die Kämpferin der Reinheit erwachte aus ihrer Ohnmacht.