Bin
ich tot?
Für
sie fühlte es sich so an, als würde sie in der Luft schweben. Eine
Wärme durchflutete sie. Sie hatte Angst, die Augen zu öffnen, da
sie nicht wusste, was sie erwartete. Als sie es dann endlich tat, sah
sie einen weißen Nebel um sich herum. Sie war nicht mehr im Park und
auch die Schattenritter waren nicht mehr da.
„Wo
bin ich?“, fragte sie in das Nichts hinein.
Da
erschien eine ihr bereits bekannte Erscheinung aus weißem Licht vor
ihr.
„Hallo,
Lorena“, sprach sie sanftmütig.
„Bin
ich tot?“, platzte es aus der Schülerin heraus.
„Nein“,
sagte die Stimme. „Du bist in einer Art Tiefschlaf. Ich rede aus
deinem Innern zu dir und möchte dir heute meine Geschichte
erzählen.“
„Wer
bist du?“, hakte Lorena nach.
„Ich
bin die Hüterin der magischen Edelsteine und komme von sehr weit
her. Die magischen Edelsteine haben sehr viel Macht und ich habe
dafür gesorgt, dass diese Kräfte nicht in die falschen Hände
geriet. Und falls eine böse Macht das Universum bedrohte, nutzte ich
die Kräfte, um sie zu vertreiben.“
„Und
was ist dann passiert?“, wollte Lorena unbedingt wissen.
„Eines
Tages tauchte König Umbra auf. Er zog als Zerstörer durch
verschiedene Welten und gewann immer mehr an Macht. Diese bezieht er
aus der Dunkelheit und dem Hass, die es leider überall gibt. Ich
stellte mich ihm in den Weg und es kam zum Kampf. Ich zögerte, die
Kräfte der Edelsteine einzusetzen, weil diese Macht zerstörerisch
sein kann. Also nutze ich nur den stärksten der magischen Edelsteine
– den Diamanten. Damit konnte ich den bösen König auch in Schach
halten und schließlich sehr stark schwächen. Leider wurde ich
selbst ebenfalls fast tödlich verletzt. In allerletzter Minute
schoss ich die magischen Edelsteine durchs Weltall, damit König
Umbra sie nicht in die Finger kriegte. Ich selbst schloss meinen
Geist in den magischen Diamanten ein.“
„Und
nun landete der Diamant hier auf der Erde“, stellte die
Fünfzehnjährige fest.
„Richtig“,
bestätigte die Lichtgestalt. „Er wurde sogar von deiner reinen
Seele und deinem guten Herzen angezogen, sodass er in deinen Körper
gesogen wurde. Deshalb ist mein Geist auch bei dir.“
„Jetzt
verstehe ich es.“
Die
Lichtgstalt nickte und fuhr fort:
„Leider
ist König Umbra nun auch hier auf der Erde aufgetaucht und er ist
hinter den magischen Edelsteinen her. Du bist nun die Hüterin des
magischen Diamanten und musst verhindern, dass er ihn in die Hände
kriegt. Du bist Lady Diamond.“
„Das
weiß ich ja schon. Aber wie soll ich es nur schaffen, wenn ich nicht
mal gegen diese Ritter ankommen kann? So stark bin ich nicht“,
zweifelte Lorena.
„Du
musst an dich und an die Kräfte des magischen Diamanten glauben. Er
ist das Symbol der Reinheit und seine Kräfte sind unbezwingbar. Wenn
du dir das bewusst machst, kannst du alles schaffen. Glaub an dich,
Lorena.“
„Ich
weiß nicht...“, zögerte sie.
„Begreife
seine Kräfte und nutze sie. Du schaffst das! Schlage sie in die
Flucht, Lady Diamond! Ich glaube an dich!“
Und
dann verpuffte die Lichtgestalt und die Kämpferin der Reinheit
erwachte aus ihrer Ohnmacht.