Lady Diamond merkte, wie ihr Herz
schneller pochte. Die Panik stieg in ihr auf. Sie fühlte sich noch
verängstigter, als sie sich bei ihrem ersten Kampf fühlte.
Mittlerweile hatte sie ein wenig Routine bekommen und glaubte an ihre
Fähigkeiten. Doch jetzt umzingelten sie vier Männer in eisernen
Rüstungen. Das sah nun ganz anders aus und sie zweifelte an sich.
Sie dachte, sie würde nie gegen diese Krieger bestehen.
„Seid ihr an der ganzen Sache
Schuld?“, fragte sie schließlich. „Ihr habt diese unschuldigen
Menschen in Monster verwandelt! Nun sprecht schon!“
„Gut kombiniert“, sagte der Mann
in der dunkelroten Rüstung. „Wir sind die Schattenritter. Ich bin
Sir Acidum, der Ritter der ätzenden Säure.“
„Ich bin Sir Nix“, sprach der
Glatzkopf in der dunkelblauen Rüstung, „der Ritter der eisigen
Kälte.“
„Dann stelle ich mich auch mal
vor“, sagte derjenige in der dunkelgrünen Rüstung. „Ich bin Sir
Venenum, der Ritter des tödlichen Giftes.“
„Und ich bin Sir Somnum, der Ritter
der lähmenden Paralyse“, schloss der letzte Ritter mit der
dunkelgelben Rüstung.
„Was wollt ihr?“, hakte die
Kämpferin nach.
„Zunächst einmal wollen wir dich
aufhalten“, erklärte Sir Acidum.
„Denn du störst unsere Arbeit“,
fügte Sir Nix hinzu.
„Nun bist du an der Reihe“,
sprach Sir Venenum.
„Wer bist du?“, fragte Sir
Somnum.
Nun musste die Heldin ebenfalls
preisgeben, wer sie war. Sie stellte sich breitbeinig hin und
versuchte eine Sicherheit auszustrahlen, sie sie aber innerlich nicht
wirklich spürte. Vier Bösewichte standen um sie herum und sie war
ganz alleine. Außerdem wusste sie ja selbst nicht so genau, was los
war und warum sie diese Kräfte besaß. Also konnte sie nur so tun,
als wäre sie souverän. So sagte sie:
„Meine Aufgabe ist es, solche
Bösewichte wie euch aufzuhalten. Ich bin die Beschützerin der
Menschen. Ich bin die unbezwingbare Kämpferin der Reinheit – Lady
Diamond. Mit den Kräften der Energie besiege ich euch!“
„Soll das eine Drohung sein?“,
fragte Sir Acidum mit einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen.
„Das ist eher ein Witz“,
kommentierte Sir Nix ernst.
„Gegen uns hast du keine Chance“,
erklärte Sir Venenum siegesicher.
„Du wirst nun am eigenen Leib
erfahren, dass du nichts gegen uns ausrichten kannst“, beendete Sir
Somnum die Diskussion. Dann holte er aus und erzeugte einen
elektrischen Stoß in seinen Handflächen. Lady Diamond brachte sich
in eine schützende Position, bevor der Schattenritter rief:
„Schockstarre!“
Damit flogen sprühende Funken auf
Lady Diamond zu und trafen sie direkt. Sie durchzuckte eine Art
Stromschlag, der sie bewegungsunfähig machte.
Ich
kann mich nicht bewegen,
dachte sie.
„Ich glaube, wir haben ein leichtes
Spiel“, sagte Sir Acidum. „Säureregen!“
Damit feuerte er eine Art Sprühregen
auf die Kämpferin der Reinheit ab. Als sie die Flüssigkeit traf,
brannte es wie Feuer auf ihrer Haut. Am liebsten hätte sie
geschrien, aber sie konnte sich nicht bewegen und so schmerzte es
einfach von innen.
„Gleich ist sie erledigt“, sprach
Sir Venenum. Dann richtete er eine Hand auf sie und rief:
„Giftspritze!“
Sofort flog ein Strahl aus grüner
Flüssigkeit auf das Mädchen mit den weißen Haaren. Als diese sie
traf, merkte sie, wie eine Müdigkeit sie überkam und sie ganz
schwach wurde. Obwohl sie bewegungslos war, sackte sie zusammen.
„Ich gebe ihr den Rest“, beschwor
Sir Nix. „Eisstrahl!“
Aus seinem Zeigefinger schoss ein
weißer Strahl aus purem Eis. Lady Diamond wurde direkt in die Brust
getroffen. Die Kälte übermannte sie. Nun schaffte sie es nicht
mehr, sich zusammenzureißen. Sie verlor ihre Kraft und alles wurde
schwarz. Sie verlor das Bewusstsein.