[Lady Diamond 1] Kapitel 17

Lady Diamond merkte, wie ihr Herz schneller pochte. Die Panik stieg in ihr auf. Sie fühlte sich noch verängstigter, als sie sich bei ihrem ersten Kampf fühlte. Mittlerweile hatte sie ein wenig Routine bekommen und glaubte an ihre Fähigkeiten. Doch jetzt umzingelten sie vier Männer in eisernen Rüstungen. Das sah nun ganz anders aus und sie zweifelte an sich. Sie dachte, sie würde nie gegen diese Krieger bestehen.
„Seid ihr an der ganzen Sache Schuld?“, fragte sie schließlich. „Ihr habt diese unschuldigen Menschen in Monster verwandelt! Nun sprecht schon!“
„Gut kombiniert“, sagte der Mann in der dunkelroten Rüstung. „Wir sind die Schattenritter. Ich bin Sir Acidum, der Ritter der ätzenden Säure.“
„Ich bin Sir Nix“, sprach der Glatzkopf in der dunkelblauen Rüstung, „der Ritter der eisigen Kälte.“
„Dann stelle ich mich auch mal vor“, sagte derjenige in der dunkelgrünen Rüstung. „Ich bin Sir Venenum, der Ritter des tödlichen Giftes.“
„Und ich bin Sir Somnum, der Ritter der lähmenden Paralyse“, schloss der letzte Ritter mit der dunkelgelben Rüstung.
„Was wollt ihr?“, hakte die Kämpferin nach.
„Zunächst einmal wollen wir dich aufhalten“, erklärte Sir Acidum.
„Denn du störst unsere Arbeit“, fügte Sir Nix hinzu.
„Nun bist du an der Reihe“, sprach Sir Venenum.
„Wer bist du?“, fragte Sir Somnum.

Nun musste die Heldin ebenfalls preisgeben, wer sie war. Sie stellte sich breitbeinig hin und versuchte eine Sicherheit auszustrahlen, sie sie aber innerlich nicht wirklich spürte. Vier Bösewichte standen um sie herum und sie war ganz alleine. Außerdem wusste sie ja selbst nicht so genau, was los war und warum sie diese Kräfte besaß. Also konnte sie nur so tun, als wäre sie souverän. So sagte sie:
„Meine Aufgabe ist es, solche Bösewichte wie euch aufzuhalten. Ich bin die Beschützerin der Menschen. Ich bin die unbezwingbare Kämpferin der Reinheit – Lady Diamond. Mit den Kräften der Energie besiege ich euch!“
„Soll das eine Drohung sein?“, fragte Sir Acidum mit einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen.
„Das ist eher ein Witz“, kommentierte Sir Nix ernst.
„Gegen uns hast du keine Chance“, erklärte Sir Venenum siegesicher.
„Du wirst nun am eigenen Leib erfahren, dass du nichts gegen uns ausrichten kannst“, beendete Sir Somnum die Diskussion. Dann holte er aus und erzeugte einen elektrischen Stoß in seinen Handflächen. Lady Diamond brachte sich in eine schützende Position, bevor der Schattenritter rief:
„Schockstarre!“
Damit flogen sprühende Funken auf Lady Diamond zu und trafen sie direkt. Sie durchzuckte eine Art Stromschlag, der sie bewegungsunfähig machte.
Ich kann mich nicht bewegen, dachte sie.
„Ich glaube, wir haben ein leichtes Spiel“, sagte Sir Acidum. „Säureregen!“
Damit feuerte er eine Art Sprühregen auf die Kämpferin der Reinheit ab. Als sie die Flüssigkeit traf, brannte es wie Feuer auf ihrer Haut. Am liebsten hätte sie geschrien, aber sie konnte sich nicht bewegen und so schmerzte es einfach von innen.
„Gleich ist sie erledigt“, sprach Sir Venenum. Dann richtete er eine Hand auf sie und rief: „Giftspritze!“
Sofort flog ein Strahl aus grüner Flüssigkeit auf das Mädchen mit den weißen Haaren. Als diese sie traf, merkte sie, wie eine Müdigkeit sie überkam und sie ganz schwach wurde. Obwohl sie bewegungslos war, sackte sie zusammen.
„Ich gebe ihr den Rest“, beschwor Sir Nix. „Eisstrahl!“
Aus seinem Zeigefinger schoss ein weißer Strahl aus purem Eis. Lady Diamond wurde direkt in die Brust getroffen. Die Kälte übermannte sie. Nun schaffte sie es nicht mehr, sich zusammenzureißen. Sie verlor ihre Kraft und alles wurde schwarz. Sie verlor das Bewusstsein.