Als großer Fan der Bücher von Sebastian Fitzek war ich hin und weg, als ich erfuhr, dass er ein Brettspiel herausbrachte. Auf der Frankfurter Buchmesse stellte er es vor und dort kaufte ich es dann auch. Nun habe ich ein paar Mal damit gespielt, sodass ich es hier vorstellen kann.
In Safe House geht es darum, dass die Mispieler ein Verbrechen beobachtet haben. Nun ist der Verbrecher hinter den Spielern her und man muss sich ins Safe House retten. Wenn man das innerhalb einer halben Stunde schafft, gewinnt man das Spiel. Das bedeutet, die Spieler treten gegen das Spiel an und nicht gegeneinander.
Das klingt zunächst einmal spannend, ist aber hochkompliziert. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich die Regeln verstanden hatte. Es gibt drei verschidene Schwierigkeitsstufen und ich habe stets auf der leichtesten gespielt. Dennoch ist es da schon nicht einfach, einmal zu gewinnen. Dafür haben wir mehrere Runden gebraucht.
Das Spielfeld ist echt cool aufgemacht. Man kann es aufklappen wie ein Buch und da durch verschiedene Räume laufen. Man befindet sich so beispielsweise im Hotel, im Wald oder auf dem Weg zum Safe House, welches tatsächlich als Pop-Up-Haus auf dem Brett aufklappt.
Voran kommt man allerdings nicht mit Würfeln, sondern mit Karten. Man muss Karten auf den Tisch legen und andere Karten anlegen. Dazu braucht man die Hilfe aller Mitspieler, denn man braucht passende Karten. Man darf deshalb mit den anderen kommunzieren, aber ohne genau zu verraten, welche Karten man in der Hand hat. Alle zwei Minuten kommt der Verfolger einen Schritt näher und wenn er einen eingeholt hat, hat man verloren. Das ist nicht so einfach, denn im Spiel befinden sich auch Karten, die dafür sorgen, dass er näher kommt. Zieht man solche, muss man die Figur des Verbrechers sofort ziehen und das kann ganz schnell das Ende bedeuten.
Eine Sanduhr ist im Spiel vorhanden, die eine halbe Stunde durchläuft. Noch besser ist allerdings der Soundtrack, den man sich im Internet übers Handy herunterladen kann. Die Musik trägt nicht nur zur Atmosphäre bei, man hört auch alle zwei Minuten einen Ton, der einen darauf aufmerksam macht, dass der Verbrecher gezogen werden muss. Am Ende hört man sogar Sebastian Fitzeks Stimme.
Wie bereits erwähnt, ist das Spiel furchtbar schwer und daher verliert man in den meisten Fällen. Das heißt, eine Runde dauert nicht einmal eine halbe Stunde. Meist hat eine Runde bei uns nicht mal 15 Minuten gedauert. Wenn man dann eine weitere Runde spielen will, muss man die Karten neu mischen. Und dabei muss man einiges beachten, denn die Verfolgerkarten müssen richtig einsortiert werden, damit sie nicht alle auf einmal im Spiel gezogen werden und man sofort verliert. Achtet man auf die Anweisungen zum Mischen, nimmt das eine ganze Menge Zeit in Anspruch und das nervt bei so einer kurzen Spielrunde. Ich hatte irgendwann das Gefühl eher zu mischen als zu spielen.
Insgesamt ist es schon ein sehr spannendes Spiel, welches den Adrenalinspiegel in die Höhe treibt, aber es ist auch ziemlich frustrierend, nervig und sauschwer. Für dieses Spiel braucht man schon ziemlichen Ehrgeiz, um es dauerhaft spielen zu wollen.