Inhalt: Jonas zieht von der Großstadt Berlin in ein "Ghetto" von Darmstadt. Dort ist alles anders. Und plötzlich merkt Jonas, dass er selbst anders ist, denn er entwickelt Gefühle für Afyon - einem Jungen.
Meine Meinung: Dies ist das erste Werk, das ich von diesem Autor lese. Die Thematik klang für mich sehr interessant, weswegen ich sehr gespannt war. Beeindruckt bin ich von der Sprache in diesem Jugendroman. Der Stil ist außergewöhnlich gut. Die Gedanken des Protagonisten scheinen so wiedergegeben zu werden, wie sie ihm in dem Augenblick kommen, sodass man sich in seine Welt perfekt hineinversetzen kann. Gedanken und Gefühle werden so auf den Punkt gebracht. Ich denke, gerade Jugendlichen, die selbst in dieser Phase stecken, ihre Sexualität zu entdecken, kann das Buch helfen. Aber auch insgesamt klärt dieses Buch über Homosexualität auf, ohne den Finger zu erheben. Daher könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es in Schulen als Lektüre eingesetzt werden kann. Ein wenig gestört hat mich, dass dem Protagonisten trotz seiner Konflikte irgendwie alles sehr schnell gelingt: Sein Coming-Out läuft relativ reibungslos, er wird selbst trotz seiner Andersartigkeit in der Schule akzeptiert, er hat es nicht schwer, Gleichgesinnte zu finden etc. Leider geht das nicht allen Jugendlichen beim Erwachsenwerden so. Aber andererseits macht gerade das diesen Roman so besonders. Hier ist der homosexuelle Junge nicht das Opfer der Gesellschaft, was Hoffnung und Mut gibt. Meiner Meinung nach ist es Glanzstück queerer Literatur.
Fazit: 4 von 5 Punkten.
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Broschiert: 166 Seiten
Verlag: Größenwahn Verlag (4. Oktober 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3942223074
ISBN-13: 978-3942223072