FAZ-Artikel über Videoblogger

Eben schaute ich mir ein Video einer Videorezensentin auf Youtube an, die einen Artikel der FAZ verlinkte, in denen Youtubes Büchergurus auf schärfste von einem Medienwissenschaftler kritisiert werden. Dieses "Interview" verlinke ich auch mal hier.
Dies regte mich so sehr auf, dass ich einen Blog-Eintrag darüber verfassen musste.
Darin werden aber nicht nur Videoblogger kritisiert, sondern nebenbei auch diejenigen, die bei Amazon und Co. ihre Meinung zu Büchern nieder schreiben - also auch Blogger. Wir werden als deletante, subjektive Möchtegern-Rezensenten dargestellt, die eigentlich keine Ahnung von der Materie haben.
Aber mal ganz ehrlich: Vielleicht sind wir wirklich nicht professionell und schreiben oder reden eben, wie wir es möchten, ohne sich großartig darüber Gedanken zu machen, ob wir die richtigen "Termini" verwenden. Aber das ist doch gerade das Tolle an uns! Wir stellen uns nicht hin und verreißen "objektiv" ein Buch, sondern geben lediglich unsere Meinung als normaler, gewöhnlicher Leser wider. Schließlich lesen auch gewöhnliche, normale Menschen Bücher und nicht nur Literaturkritiker und andere Fachleute. Unsere Meinung teilen wir mit den Menschen, die sie gerne hören - die sich eben eine subjektive Meinung einholen möchten. Denn das ist eine Meinung, auf die man sich verlassen kann.
Angeblich objektive Kritiken... Was bedeutet das schon? Wer bestimmt, was gute Literatur ist? Literatur ist eben wie Musik, Filme, Essen und Trinken (eben alles) subjektiver Natur. Was mir gefällt, muss anderen nicht gefallen, kann aber. Ich stelle mich nicht hin und sage: "Das Buch ist hohe (gute) Literatur und das hier niedere (schlechte)." 
Zudem werden in dem Artikel die Werke unsere heißgeliebten Autoren als "Bestsellerlistenschrott" bezeichnet. Aber gerade Bestseller zeigen doch, dass sie Menschen gefallen haben. Sie haben uns berührt, bewegt, unterhalten, in Spannung versetzt, also unsere Gefühle angesprochen. Wenn das keine gute Literatur ist, was dann?
Also meine Meinung ist: Aus diesem Medienwissenschaftler sprach lediglich der pure Neid, dass wir mittlerweile wahrscheinlich mehr Leute erreichen als das Feuilleton. Und alles, was erfolgreich ist, wird eben zur Zielscheibe von Neidern. Früher oder später musste sich ja ein "Hater" zu Worte melden, aber dass er sich hinter dem Deckmantel der angeblichen Seriösität versteckt, hätte wohl keiner vermutet.